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Rauchige Eleganz im Glas - Das Geheimnis der Fumé-Weine von Korrell

Fumé-Weine – Rauchige Eleganz im Glas

Fumé-Weine haben in den letzten Jahrzehnten eine besondere Nische im Weinbau erobert. Ursprünglich durch den Begriff Sauvignon Blanc Fumé bekannt geworden, stehen sie für eine Stilistik, bei der Frische und Frucht mit feiner, rauchiger Würze kombiniert werden – eine Handschrift, die durch den wohl dosierten Ausbau im Holzfass entsteht.

Martin Korrell ist ein Winzer, der den Einsatz des neuen Holzes wohl dosiert zu meistern weiß. Schon sein Erstlingswerk, der Sauvignon Fumé 2021 hat uns derart begeistert, dass wir die gesamte Produktion aufgekauft hatten. Exklusiv by MASTERWEIN, sozusagen. So stand es auch auf dem Rückenetikett. Genauso faszinierend und erfolgreich war sein erster Rosé Fumé mit Jahrgang 2022, den wir uns ebenfalls exklusiv sicherten.

Genauso begeistert waren unsere Kunden, schon lange sind beide Weine ausverkauft. Endlich, möchte man sagen, ist der Nachfolger 2024 Rosé Fumé verfügbar. Details zum Wein finden Sie hier. Und der Sauvignon Blanc 2024 wird gerade abgefüllt und steht dann ca. Mitte September zur Verfügung. Reservierungen sind ab sofort möglich!

Doch was ist das Geheimnis von Martin Korrell?

Wie gelingt ihm diese perfekte Balance zwischen Frucht und Struktur (durch das Holz)? Es sind mehrere Aspekte, die zu berücksichtigen sind. Die wichtigsten: Größe, Alter und Herkunft des Holzfasses, dessen Toastung und Ausbaudauer.

Beginnen wir mit Alter, Toastung und Herkunft: Am besten geeignet sind neue Fässer mit moderatem (light oder medium Röstungsgrad), denn gebrauchte Fässer geben weniger Röstaromen in den Wein ab. Holzart sollte auf jeden Fall europäische Eiche sein, denn diese hat feinporigeres Holz als amerikanische Eiche. Das liegt daran, dass Eichen in Amerika, die sogenannte Weißeiche, schneller wächst als die Eichen im kühleren Mitteleuropa. Französische Eiche ist am begehrtesten, Eichen aus Deutschland oder Österreich sind eine gute Alternative.

In einer Tonnelerie wird die Innenseite der Barrique über einem Gasfeuer getoastet Photo: ©Torremilanos

Doch das ist nur die Hardware. Der Winzer ist für die Software verantwortlich! Er bestimmt Fassgröße und Ausbauzeit nach dem Kriterium, wieviel Holz den Wein prägen soll. Dazu muss man sehr genau die Grundweine kennen und zuverlässig einschätzen, wieviel Holz den Weinen zugemutet werden kann. Kein einfaches Unterfangen. Viele Winzer experimentieren einfach und schauen, was nachher in der Flasche ist. Doch die guten Winzer haben ein hervorragendes Gespür für die ihre Weine. Martin Korrell weiß ganz genau, wie der noch im Holz liegende, schwer zu verkostende, holzbelastete Wein sich die nächsten Monate in der Flasche entwickelt. Mit dem richtigen Gespür und viel Know-how gelingt es ihm auf vorbildliche Art und Weise, den schmalen Grat zwischen zu viel und zu wenig Holz zu meistern. Das ist einerseits solides Handwerk, andererseits aber - wie bei einem Sterne-Koch - das besondere Näschen, den besonderen Gaumen, das besondere Gespür. Dann wird aus Handwerk KUNST!

 

Ursprung des Begriffs „Fumé“

Der Begriff Fumé stammt aus dem Französischen und bedeutet „geräuchert“ oder „rauchig“. In der Loire-Region bezeichnet „Pouilly-Fumé“ Sauvignon Blancs, deren mineralische Noten und subtile Feuerstein-Aromen an Rauch erinnern. In der Neuen Welt, insbesondere in Kalifornien, wurde der Begriff von Robert Mondavi populär gemacht, der damit Sauvignon Blancs mit Holzfassausbau beschrieb.

Sauvignon Fumé – Struktur trifft Exotik

Ein klassischer Sauvignon Fumé vereint die sortentypischen Aromen – Stachelbeere, Zitrusfrüchte, exotische Noten – mit einer feinen Vanillewürze und rauchigen Nuancen vom Barrique-Ausbau. Der Holzfasskontakt rundet die Säure ab, verleiht Struktur und Länge im Abgang.

Bei Korrell bedeutet Sauvignon Fumé eine Verbindung aus präziser Frucht und eleganter Holznote. Der Ausbau im Holzfass ist so dosiert, dass er die Sortenfrische erhält, aber dem Wein zugleich Tiefe und Komplexität schenkt.

Rosé Fumé – Eine moderne Interpretation

Während Fumé-Stilistik oft mit weißen Rebsorten assoziiert wird, zeigt Korrell mit dem Rosé Fumé, dass auch Roséweine von diesem Ausbau profitieren können. Die Grundidee: ein fruchtbetonter, farbintensiver Rosé, der durch den gezielten Einsatz von Holz an Charakter gewinnt.

Der Rosé Fumé von Korrell verbindet saftige rote Beerenaromen mit zarten Röstaromen, einer cremigen Textur und einer würzigen Tiefe, die ihn zu einem idealen Essensbegleiter macht – weit entfernt von einem rein sommerlichen Terrassenwein.

Kulinarische Empfehlungen

  • Sauvignon Fumé: Hervorragend zu gegrilltem Fisch, Spargel, Jakobsmuscheln oder Ziegenkäse.

  • Rosé Fumé: Ideal zu mediterranen Gemüsegerichten, gegrilltem Lachs, würzigen Tapas oder Gerichten mit orientalischen Gewürzen.

Fazit

Fumé-Weine sind mehr als nur ein modischer Begriff – sie stehen für eine stilistische Handschrift, die Frucht und Holz harmonisch verbindet. Ob als frischer, strukturierter Sauvignon Fumé oder als charaktervoller Rosé Fumé: Korrell zeigt, wie sich diese Stilistik modern und terroirbetont interpretieren lässt.

Text: Frank Roeder MW