Die Besten der Besten: Exzellente Qualitäten des Jahrgangs 2020 erzielten Rekordpreise bei der VDP-Versteigerung in Trier

28. Dezember 2021 News

Alle Jahre wieder ist die VDP-Prädikatsweinversteigerung in Trier eines der Highlights im Kalender der Mosel-Weinliebhaber. Wie schon in 2020 fand die diesjährige 134. Prädikatsweinversteigerung unter strengen Corona-Auflagen statt. Dank einer Live-Übertragung konnten nicht nur die internationalen Gäste im Saal sondern auch Online-Zuschauer aus aller Welt eine hochspannende Versteigerung erleben, die - mal wieder - mit spektakulären Rekordergebnissen von sich reden machte. Die von uns gesteigerten Weine sind ab sofort verfügbar und können im MASTERWEIN-Shop bestellt werden.

Die 31 Mitglieder des VDP.GROSSER RING Mosel-Saar-Ruwer als Veranstalter der 134. Prädikatsweinversteigerung, die gleichzeitig die 3. Versteigerung der VDP.GROSSEN GEWÄCHSE war, erzielten einen Netto-Versteigerungserlös von sage und schreibe 1.865.855 €!

Versteigert wurden 737 Flaschen VDP.GROSSES GEWÄCHS (davon 736 aus dem Jahrgang 2020 und 1 Doppelmagnum aus dem Jahrgang 2013) und 13.072 Flaschen Prädikatswein vom Kabinett (diese Kategorie stellte mehr als die Hälfte der Flaschen) bis hin zur Trockenbeerenauslese Goldkapsel und einem Eiswein in der Magnumflasche von Forstmeister Geltz-Zilliken aus dem Saarburger Rausch des Jahrgangs 1991, der mit 3.000 € je Flasche auch zu den Rekorden beitrug.

Genau das macht den eigentlichen Reiz dieser Veranstaltung aus: Es gibt Raritäten und Großflaschen zu kaufen, die nur in Kleinstmengen und nur in der Versteigerung käuflich erwerbbar sind. Wenn sich die Liebhaber der Moselwein um solche Preziosen streiten, kann der Preis schnell in die Höhe schießen. Die Kunst des Auktionators, Max von Kunow, sowie eine optimierte Software, die vom GROSSEN RING und der Universität Trier entwickelt wurde, tragen dazu bei, das Interesse hoch zu halten. Die Versteigerung ist damit das Schaufenster der Spitzenqualitäten der Mosel für die Welt. Das ungebrochen hohe Interesse zeigt zugleich, dass hier die besten Weine der besten Erzeuger angeboten und nachgefragt werden.

Seit Jahren bieten wir schon mit und legen unsere Grenzen so fest, dass am Ende bei einem Zuschlag immer noch die Gewissheit herrscht, einen guten Preis erzielt zu haben, der mit der Weinqualität korreliert. Nur um des Habens willen machen wir keine Preistreiberei und keine Exzesse mit. Dennoch freuen auch wir uns über die Rekordpreise, denn sie spiegeln in jedem Fall die exorbitante Qualität der Mosel-Rieslinge (und die der Saar und Ruwer) wieder.

Von den 3 Spitzen-Jahrgängen 2018, 2019 und 2020 hat jeder Jahrgang seinen eigenen Reiz. Wir haben auf die für uns schönsten Exemplare an Kabinett und Spätlesen geboten. Zwar bekamen wir nicht in jedem Fall einen Zuschlag, aber bei den preislich und qualitativ interessantesten:

Schon 2018 und 2019 gehörten die Riesling Kabinett und Spätlese aus dem Berncasteler Doctor vom Weingut Wwe. Dr. H. Thanisch Erben Thanisch zu den besten Weinen ihrer Art an der Mosel. Darüber habe ich schon häufiger geschrieben.
Aus dem teuersten Weinberg Deutschlands, dem Berncasteler Doctor, erzeugen Sofia und Christina Thanisch eine der überzeugendsten und besten Spätlesen des Jahrgangs 2020 von der Mosel, das Non-plus-ultra! Vom Versteigerungswein 2020, der besten Partie, wurden nur 324 Flaschen und 18 Magnum gefüllt. Meine Verkostungsnotiz für die 2020 Berncasteler Doctor Riesling Spätlese Versteigerung: "WOW!!!, in der Nase noch etwas zurückhaltend, aber jetzt schon Tiefgang anzeigend mit Noten von weißem Pfirsich, Maracuja und Mango, gebratene Ananas, feines Kräuterspiel, hoch komplex. Am Gaumen überzeugt eine geniale Saftigkeit, druckvoll, mit enormem Tiefgang, Mandarine, Mango, Passionsfrucht, Ananas, grandioses Spiel von reifer Säure und delikater, feiner Süße, das die salzige Mineralität hervorhebt. Mit einer faszinierenden Länge im betörenden Finish. Ein Traum von einer Riesling-Spätlese!" Der Wein ist in der Normalflasche wie in der Magnum verfügbar. In der Magnum ein extrem rarer Wein mit Potenzial für gut 30 Jahre!

Einer der aufregendsten Kabinett-Weine kam diesmal vom Weingut Fritz Haag: Der 2020 Juffer Sonnenuhr Kabinett Versteigerung zeigt exemplarisch die Stärke der Kabinette. Federleicht, verspielt und tänzerisch am Gaumen.
Nur 450 Flaschen plus 18 Magnum gelangten vom 2020er Riesling Kabinett Juffer Sonnenuhr in die Versteigerung. Diese rare Köstlichkeit zeigt im Duft ein wunderschönes, expressives Spiel von weißem Pfirsich, nassem Stein, einem Hauch von Maracuja, grünem Tee und Litschi. Am Gaumen fasziniert die kristallklare Aromatik von reifer Pfirsichfrucht, die von einer feinen Kräuterwürze untermalt wird, ein feiner Schmelz unterlegt die intensive salzige Mineralität, die dem Kabinett seine Komplexität und Spannung verleiht. Grandiose Balance und extrem stimmig das Spiel von feinster ziselierter Säure und eleganter Süße. Ein animierender Kabinett mit enormem Tiefgang. Potenzial für gut 15 bis 20 Jahre. Solche Weine begründen den Ruf unnachahmlicher Mosel-Rieslinge!

Von der Saar gefiel uns am besten der Riesling Kabinett Alte Reben aus dem Scharzhofberg von Egon Müller. Leider ging hier der Preis durch die Decke und lag am Ende - obwohl wir sehr mutig mitgeboten hatten - oberhalb des für uns vorstellbaren. Aber es gab noch einen Favoriten, der deutlich weniger gehyped war. Der Riesling Kabinett Ayler Kupp Fass Nr. 5 vom Weingut Peter Lauer ist ein phantastischer Wert und ein genialer Kabinett von der Saar. 
Dass Florian Lauer vom VDP Weingut Peter Lauer exzellente Rieslinge erzeugt ist weithin bekannt. Doch im Jahrgang 2020 hat er einen herausragenden Riesling Kabinett aus der Spitzenlage Ayler Kupp gekeltert. Sein bestes Fass, das Fass Nr. 5, hat er in rund 900 Flaschen und 30 Magnum als besten Kabinett in die Versteigerung gegeben.
Ein extrem beeindruckender, und auch extrem Saar-typischer Riesling Kabinett, der zwar im Duft noch etwas zurückhaltend wirkt. Aber keine Sorge, mit etwas Flaschenreife kommt auch ein Spannungsbogen im Bukett zutage, der die Kenner entzücken wird. Am Gaumen startet er relativ schlank, wunderbar saftig und würzig mit weißem Pfirsich und feinen Kräutern geprägte Aromatik, die von einer feingliedrigen Säure getragen wird. Aber dann nimmt er gewaltig Fahrt auf, nuancenreich reichen sich die Aromen die Hand, es baut sich viel Druck am Gaumen auf, und dennoch tanzt er spielerisch und Pirouetten drehend über den Gaumen und hinterlässt einen beeindruckend langen und komplexen Nachhall. Echt Klasse!

Jetzt könnte man nach all diesen Lobeshymnen und mit einem Blick auf die Preise dieser Weine auf die Idee kommen, doch die normale Version der Weine zu kaufen, da diese doch sehr viel günstiger sind. Beispielsweise kostet die "normale" 2020 Riesling Spätlese aus dem Doctor 38 €, während die Versteigerungsversion rund 100 € mehr kostet. Aber der versteigerungswein ist eben nicht nur um Nuancen besser, sondern gleich eine ganze Kategorie. Für mich rund 2 Punkte besser, und wer einmal den Unterschied zwischen einem 96 Punkte und einem 98 Punkte Wein vergleichend probiert hat, wird sich ohne jeden Zweifel für den besseren Wein entscheiden.

Auf jeden Fall sind die Versteigerungswein die Besten der Besten.