"Muscadet hat nie zuvor solch gute Weine hervorgebracht!" Hier ist der Beweis!

16. Februar 2024 News

So titelt die Revue du Vin de France (RVF), die wichtigste und angesehenste Wein-Fachzeitschrift unseres Nachbarn Frankreich. Damit bestätigt sie auch unsere Einschätzung: Die RVF widmet in ihrer Februar-Ausgabe einen detaillierten und euphorischen Bericht dem Muscadet. Voller Begeisterung schreibt sie über die Frische und Langlebigkeit der Weine vom Unterlauf der Loire. Ähnliches hatten wir ja schon im Herbst berichtet, siehe hier: Die Renaissance des Muscadet: Weltklasse-Weine der Familie Lieubeau!

Und genauso begeistert von den Weinen der Familie Lieubeau wie wir sind auch die Verkoster der RVF. Der Familienbetrieb Lieubeau in Château Thébaud gilt als einer der Top-Betriebe für Muscadet: Deren Muscadet Crus werden nur noch zugeteilt. Das liegt daran, dass sich die Top-Sommeliers der besten Restaurants Frankreichs um die Spitzen-Weine streiten. 

Doch wie kommt es, dass Muscadet wieder so im Fokus steht? Die RVF macht sich ein wenig lustig über die Menschen, die immer noch Vorurteile gegenüber den Weinen dieser Region pflegen: "Bei der bloßen Erwähnung des Namens Muscadet zieht sich bei vielen Spießbürgern noch immer das Zahnfleisch zusammen, ihr Magen dreht sich um. Hören wir auf, uns über Schrecken längst Vergangenes aufzuregen: Muscadet hat noch nie so viele gute Weine hervorgebracht!"

Hier der Link zum Artikel der Revue du Vin de France: https://www.larvf.com/le-muscadet-n-a-jamais-autant-produit-de-bons-vins-la-preuve,4845384.asp

Der Redakteur des Artikels meint, das Wasser laufe einem im Mund zusammen, wenn man an den erfrischenden Duft eines schönen Weißweins denkt. Durch den Klimawandel erfordere es von den Winzern immer mehr Anstrengungen die natürliche Frische in guten Weißweinen zu erhalten. Das sei etwas einfacher in den nördlichen Anbaugebieten Frankreichs, und da stände wohl die Loire mit ihren oft aromatischen, fruchtgeprägten Weinen an erster Stelle. Und je näher man dem Atlantik käme, umso einfacher sei es, diese Frische mit moderaten Alkoholwerten zu erreichen: Dann sei man im Muscadet.

Tatsächlich hat sich dieses Weinbaugebiet 50 Kilometer vor der Mündung der Loire in den Atlantik enorm gewandelt. Muscadet ist einer der größten Profiteure der globalen Erwärmung. In Frankreichs Weinregionen steigen die Alkoholwerte in nahezu allen Weißweinen, daher ist ein Muscadet mit 12% Alkohol eine erfrischende Alternative. Zudem eine qualitativ herausragende! Aber da selbst die meisten Franzosen das noch nicht erlebt haben - nichts hält sich hartnäckiger als Vorurteile - ist das Preis-/Leistungsverhältnis bei Muscadet (noch) überragend!

Viel zur Qualitätsentwicklung haben natürlich die Winzer, aber auch die Gesetzgebung beigetragen. Mit der Schaffung der 10 Crus mit ihren recht unterschiedlichen Böden wie Gneiss, Granit, Gabbro, Orthogneiss und Glimmerschiefer (Serpentinit) können die Winzer höchst ausdruckstarke, individuelle Weine mit starkem Terroir-Bezug erzeugen. Ob Clisson (Granit), Château Thébaud (Gneiss - siehe Foto), Goulaine (Serpentinite), Gorges (Quarzit über Gabbro) oder einer der anderen hervorragenden Crus: Meisterwerke, die nach Jahren auf der Hefe erst auf den Markt kommen, und trotzdem kaum über 20 € je Flasche zu kaufen sind.

Die 10 Crus des Muscadet

 

Francois Lieubeau bestätigte mir vor 2 Tagen auf der Wine Paris, dass der Hype um Muscadet-Crus nicht nur anhält, sondern steigt. Lieubeau kam zwar recht gut durch die Wetter-Kapriolen in 2023. Frost, Hagel und Falscher Mehltau (Peronospora) wurden mit proaktivem Schadens-Management wie etwa intensiver Berieselung während der Frosttage erfolgreich bekämpft, vom Hagel blieb man weitestgehend verschont. Doch andere Winzer hatten mehr Probleme, und so hat die gesamte Erntemenge im Anbaugebiet gelitten. Das erhöht den Druck auch auf die Winzer, die vernünftig gearbeitet haben. Daher muss auch weiterhin zugeteilt werden. 

Wir müssen uns für die Zuteilung der neuen Jahrgänge der Muscadet-Crus noch bis in den Herbst gedulden, dann werden sie erst freigegeben. Da wir im letzten Jahr eine große Zuteilung erhielten, sind wir bis dahin bestens vorbereitet und lieferfähig. So können wir enstpannt abwarten.

Nach Verkostung der Tankmuster der 2023er Weine, die noch auf der Hefe liegen und im Mai zu Verfügung stehen werden, sind wir von der exzellenten Qualität entzückt und freuen uns auf die ersten Lieferungen ab Mai. Dabeiu wird es vermutlich auch Neuheiten geben: Vor allem den einfachen, aber herrlich trinkigen Gros Plant aus der Sorte Folle Blanche. Dieser klassische Begleiter von Muscheln und Meeresfrüchten ist extrem beliebt bei den lokalen Weinliebhabern, nicht nur preislich, findet aber nur selten den Weg ins Ausland. Das wollen wir ändern. 

Zudem begeistern uns nach wie vor auch die Weine von Vignobles Günther Chereau, die wir schon ein Jahr länger führen. Kommen und probieren Sie, wie Muscadet aus einem Dornröschenschlaf erwacht ist und phänomenale Weißweine exzellenter Qualität zu erschwinglichen Preisen zu bieten hat.

Text: Frank Roeder MW
Photos: Famille Lieubeau